Allgemeines

Mittwoch, 16. Juni 2010

Markerschütterndes aus Brandenburg

Hoch schlagen die Wogen im beschaulichen Land zwischen Spreewaldgurken, Oder-Neiße-Überschwemmungsgebieten und Kanzlerinheimatdorf!
Das Medienmagazin ZAPP berichtet von betrügerischen Gewinnspielen beim Brandenburger Privatfunk "BB Radio".
Alle Videodokumentationen dazu wurden auf youtube mittlerweile entfernt. BB-Radio versucht, auf rechtlichem Wege die Geschichte aus der Öffentlichkeit zu verbannen.
Was war los?
Im NDR-Medienmagazin "Zapp" wurde über Betrug bei On-Air-Gewinnspielen des Brandenburger Privatradios "BB-Radio" berichtet. Man beruft sich auf einen ehemaligen Mitarbeiter, der behauptet, die ausgelobten Gewinne seien zumindest zeitweise gar nicht vorhanden gewesen und Mitarbeiter dazu aufgerufen worden, "Gewinner" am Telefon zu faken. Träfe diese Behauptung zu, wäre das groß ausgelobte und beworbene Gewinnspiel, das unter einer kostenpflichtigen Telefonnummer erreichbar ist, glatter Betrug. Klar, dass BB-Radio diese Anschuldigung nicht auf sich sitzen lässt. Man hat dem NDR nun untersagt, weiterhin zu behaupten, BB-Radio fälsche Gewinnspiele. Das ganze sei ein Rachefeldzug eines ehemaligen Mitarbeiters. Bis eine Stellungnahme von BB-Radio zu der Geschichte eintrifft, hier mal der Inhalt der Mail, der mich in der Sache heute erreichte:


BB-Radio schreibt dazu:
wir haben festgestellt, dass Sie auf Ihrer Website über den Beitrag
des NDR vom 9. Juni 2010 "NDR Medienmagazin "ZAPP": BB RADIO täuscht
Hörer bei Gewinnspielen" berichten.

Unter folgendem Link finden Sie den Beitrag:
http://dxtagebuch.twoday.net/stories/bb-radio-zockt-hoerer-ab/

In diesem Beitrag geht es darum, dass bei BB RADIO Gewinnspiele
gefälscht würden.

Die von "ZAPP" erhobenen Vorwürfe sind falsch und grob
geschäftsschädigend. Bei BB RADIO werden weder Gewinne, noch
Gewinnanrufe gefaked. Ausgelobte Preise existieren immer und auch in
ausreichender Anzahl. Der "Informant" von "ZAPP" ist offenbar ein
Ex-Mitarbeiter, der unserem Unternehmen schaden möchte. "ZAPP" kann
sich in seiner Berichterstattung auf keine einzige glaubwürdige Quelle
stützen.

Die Berichterstattung entbehrt deshalb - insbesondere was die Vorwürfe
zu angeblichen Täuschungen bei Gewinnspielen betrifft - jeder
Tatsachengrundlage.

Das Landgericht Hamburg hat dem NDR auf unseren Antrag hin mit
einstweiliger Verfügung vom 28. Juni 2010 verboten, die im
beschwerdegegenständlichen Beitrag enthaltenen Behauptungen zu
angeblichen Gewinnspiel-Manipulationen bei BB RADIO weiter
aufzustellen und / oder zu verbreiten. Wir legen den Beschluss diesem
Schreiben als Anlage bei.
Der Beitrag verletzt das Unternehmenspersönlichkeitsrecht der BB RADIO
Länderwelle Berlin/Brandenburg GmbH & Co. KG in besonders
schwerwiegender Weise -- die Behauptungen sind darüber hinaus
ehrverletzend für alle Mitarbeiter, die Verantwortung für die
Programmgestaltung tragen.


Mit der Weiterverbreitung der geschäftsschädigenden und ehrenrührigen
Falschbehauptungen machen Sie sich selbst zum Mittäter des NDR. Wenn
Sie die Behauptungen nicht unverzüglich, spätestens bis zum 06. Juli
2010, 12:00 Uhr von Ihrer Website entfernen, werden wir alle zur
Verfügung stehenden rechtlichen Schritte gegen Sie einleiten.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.


Das Video ist mittlerweile bei YouTube gelöscht worden. Sehr schade ist, dass man sich bei BB-Radio (einem Radiosender, wo normalerweise Journalisten arbeiten) anscheinend nicht anders zu helfen weiss als durch Klagefeldzüge. Diese werden mich natürlich nicht zum Einknicken bewegen, da ich, selbst freier Journalist und Radiomacher, mich stets der freien Meinungsäusserung der Wahrheitsfindung verpflichtet sehe. Somit sehe ich keinen Anlass, die wenigen, mittlerweile angepassten, Zeilen zum Thema hier zu löschen, zumal ich mich niemals einseitig auf Seiten des NDR geschlagen habe, sondern lediglich auf den brisanten Fall aufmerksam gemacht habe. Das werde ich auch weiterhin, nicht nur in diesem speziellen Fall, auf allen mir zur Verfügung stehenden Kanälen tun. Der Leser soll sich selbst sein Bild davon machen, daher veröffentliche ich hier diese Mail, bis eine offizielle Gegendarstellung von BB-Radio eintrifft.


Da sich in letzter Zeit Schummeleien bei Radiosendern häufen, hat die Bundeszentrale für politische Bildung einen Radiokodex veröffentlicht. Einen solchen Standard gab es bisher nicht.
Generell scheint die Tatsache "Schummeleien und Betrügereien in Radioprogrammen" aber nichts neues zu sein. Nicht nur bei Gewinnspielen, sondern auch bei ganz profanen Dingen wird gerne mal gemogelt. Da werden Temperaturmeßwerte im Internet abgelesen und dann, so Aussage eines ehemaligen NRW-Lokalradio-Chefredakteuers, "interpoliert" oder gleich Temperraturmeßstationen erfunden, damit Ortsnamen der Region im Programm auftauchen. Da werden auch mal Verkehrsmeldungen aufgezeichnet, damit man während der unbesetzten Nacht weiterhin den "schnellsten Verkehrs- und Blitzdienst" anbieten kann. Praktikanten dürfen schon mal (vielleicht gar nicht vorhandene) Blitzer melden. Da werden Interviews oder Gespräche mit Hörern am Telefon aufgezeichnet, geschnitten und dann als live verkauft, selbst Reportagen wurden schon auf diese Art und Weise gefaked. Ist Radio im Jahr 2010 nur noch eine große Show, in der alles Lug und Trug ist? Kann man sich als seriöser Journalist gegen diese zweifelhaften Praktiken zur Wehr setzen? Ich meine: Ja!
Bewusste Journalisten haben sich aber schon vor längerer Zeit zusammengeschlossen und einen ähnlichen Kodex forumliert, den "Tutzinger Apell"
Seriösen Rundfunkjournalisten kann ich empfehlen, diesen zu unterzeichnen und damit der Branche, aber auch dem Nutzer klarzumachen, dass einem selbst an einem "glaubwürdigen und redlichen Programm" (Zitat Hermann Fünfgeld, letzter Intendant des SDR) gelegen ist und dass die Hörerinnen und Hörer sich darauf verlassen können, keine Fakten vorgetäuscht zu bekommen, es sei denn, ein Beitrag ist offenkundig als Satire oder Fiktion erkennbar.

In der Sache "BB-Radio" liest man bei Fair-Radio folgendes:
http://www.fair-radio.net/Artikel/363/

Dienstag, 29. September 2009

Da staunt der Sonntagsausflügler und der Wanderer wundert sich: PROFI-DXer am Hoherodskopf

Jau! Das war ne Sause. Zwar nur kurz, dafür aber sehr lebhaft. Etwa 15 Leutchen waren wir, die am Berggasthof Hoherodskopf weilten, von Freitag bis Sonntag. Dazu kamen aber noch zahlreiche Tagesgäste, aus der Region Rhein-Main, in anderen Pensionen nächtigende und die "oT-Fraktion" beim Vogelsberger. Insgesamt dürften vor allem am Samstagnachmittag etwa 40 Radio/DX-"Verrückte" den Vulkangipfel in der Mitte Deutschlands bevölkert haben. Bei extrascharfer Currywurst, Quetschekuche und diversen (fränkischen, tschechischen und schweizerischen) Bieren lief die Scannerei wie geschmiert. Bilder und Details folgen und finden sich tlw. jetzt auch schon im Radioforum in diesem Thread: http://forum.mysnip.de/read.php?8773,640617,736026#msg-736026

Mittwoch, 9. September 2009

Das neue DX-Tagebuch

Hallo DX-Freunde und Radiofans,
in diesem BLOG werde ich künftig meine DX-Aktivitäten dokumentieren.
Bei Überreichweiten werden hier aktuelle LOGS erscheinen aus allen Frequenzbereichen, die ich bearbeite (derzeit UKW, MW, TV analog und digital). Ausserdem aktuelle Beobachtungen auf den Frequenzbändern und aus der Radioszene sowie Bandscans.

DX-FAQ
Für alle, die sich auf diese Seite verirren und die mit "DX" und den ganzen Fachbegriffen nix anfangen können

Was bedeutet DX?
DX steht für Distant & Unknown (X), also für eine ferne und zunächst unbekannte Station, die man empfängt. Der Begriff ist gebräuchlich für alle aussergewöhnlichen Empfänge und Funkverbindungen.

* Was ist ein LOG?*
Ein LOGBUCH gibt es in verschiendenen Bereichen des Lebens, bekannt ist es z.B. aus der Schiffahrt. Der DXer, also der Fernempfangsspezialist führt in der Regel ebenfalls ein Logbuch. Es ist im Prinzip einfach die Auflistung aller empfangenen Sender. Also quasi die Dokumentation der Erfolge, die ihm das Hobby bietet, ähnlich wie ein Ornithologe seine beobachteten und bestimmten Vögel auflistet. Der LOG wird in der Regel verzeichnet mit Sendername, Senderstandort, Sendeleistung, Entfernung zum Sender, Programmdetails (als Nachweis), evtl. RDS-Code und einer Bewertung des Empfanges nach dem SINPO-Code. Da dieser Code eigentlich nur bei Kurz- und bedingt bei Mittelwellenempfängen sinnvoll ist, beschränke ich mich bei UKW/TV-Empfängen auf die Angabe des O-Wertes auf einer Skala von 1-5. 5 bedeutet ausgezeichneter Empfang, 1 heisst "Signal unlesbar" und kommt daher in der Realität so gut wie nie vor.

* Was ist ein Bandscan?*
In einem Bandscan werden alle an einem bestimmten Ort ständig empfangbaren Sender eines Frequenzbandes aufgelistet. Der DXer verfügt in der Regel über einen ausführlichen Bandscan von seinem Wohnort, zudem fertigt er gerne solche Scans mit unterschiedlichstem Zeit- und Geräteaufwand bei Hobbytreffen, an Urlaubsorten oder mobil im Gelände durch. In letzteren Fällen ist nicht immer eindeutig zu bewerten, ob alle Empfänge dort dauerhaft möglich sind. Der Bandscan sieht normalerweise genauso aus wie die LOGLISTE, nur dass hier die Sender nicht nach Empfangszeitpunkt geordnet werden, sondern nach Frequenzen aufwärts sortiert.

Was sind überhaupt Überreichweiten?
Funkwellen unterliegen bei ihrer Ausbreitung bestimmten physikalischen Gesetzen, deren nähere Erläuterung den Rahmen dieses BLOGS sprengen würde. Die Ausbreitungsbedingungen sind allerdings nicht immer konstant. Sie sind von vielen Faktoren, z.B. auch von der Wellenlänge (der Frequenz) abhängig. Im UKW-Bereich, dem in unseren Breiten am häufigsten genutzten Bereich für den Rundfunkempfang, spricht man von einer "quasioptischen" Ausbreitung. Das heisst, an allen Punkten, die von der Sendeantenne aus sichtbar sind, ist auch ein Empfang möglich. Darüberhinaus werden die Wellen auch an Bergen, Hügeln, Häusern etc. reflektiert, wobei sich der quasioptische Horizont erweitert. Ebenso folgen sie auch in geringem Maße der Erdkrümmung. Dagegen werden solch kurze Wellen (Ultrakurzwellen) aber nicht mehr an der Ionosphäre reflektiert und zur Erde zurückgeworfen, wie es bspsw. im Kurzwellenbereich stattfindet. So zumindest der Regelfall.

Es gibt aber immer wieder Situationen, in denen die Radiowellen doch auch im UKW-Bereich wieder zur Erde zurückgeworfen werden. Dies kann in der oberen Athmosphäre geschehen bei bestimmten Witterungslagen (in der Troposphäre). Dann spricht man von troposphärischen Überreichweiten Diese Überreichweiten treten meist bei einer stabilen Schichtung der Athmosphäre auf, besonders gerne bei Inversionen (wenn es also in der Höhe wärmer ist als am Boden) oder bei Feuchtesprüngen. Man kann sich die Brechung der Wellen dann ähnlich vorstellen, wie die Brechung des Lichts im Wasser (plötzlicher Wechsel der Dichte). Diese Art der Überreichweiten tritt bei uns besonders häufig im Herbst und im Frühwinter auf. Dann sind oft über längere Zeiträume, im Extremfall tagelang Radiosender aus einer Entfernung von bis zu 800km (übers Festland) bzw. auch über 1000km (über See) zu hören, oft in einwandfreier Qualität. Der Empfang der ortsüblichen Sender kann dann durchaus auch gestört sein. Ein Phänomen, das früher besonders im TV-Bereich für den Normalbürger ärgerlich war.

Im Sommerhalbjahr kommt es auch immer wieder vor, dass sich in grösseren Höhen, in der Ionosphäre, temporär eine Schicht bildet, an der die Radiowellen reflektiert werden. Dann spricht man von ionosphärischen Überreichweiten bzw. kurz und bündig von "Sporadic E". Dann wird es noch toller, denn dann sind Sender empfangbar aus einer Entfernung von mehreren tausend Kilometern. Dann erklingen Töne aus Spanien, Portugal, der Türkei, Griechenland, Italien, Nordafrika, Russland oder Skanidnavien aus dem UKW-Radio. Dies allerdings oft nur für sehr kurze Zeit und mit einem hohen Schwund. D.h. die Sender kommen und gehen, dieses Spielchen kann oft einige Stunden anhalten, dann abbrechen, um dann plötzlich wieder zu kommen. Da die Hintergründe für dieses Phänomen noch nicht geklärt sind, können Sporadic-E-Überreichweiten noch nicht vorhergesagt werden, der DXer wird von ihnen also auch überrascht. Es empfiehlt sich also, im Sommerhalbjahr "auf der Hut" zu sein, z.B. eine freie Frequenz zu beobachten, damit man bemerkt, wenn es los geht. Ein Zusammenhang mit Gewitterzellen wird vermutet, kann aber bislang nicht wissenschaftlich bewiesen werden.


Alle Bandscans und LOGS des Autors sind auch öffentlich einsehbar bei http://www.fmlist.de
Der besseren Übersicht halber und damit sie für alle zugänglich sind, werden sie aber auch künftig hier dokumentiert.
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DX Tagebuch

LOGS, Bandscans, Nachrichten und Beobachtungen rund um Radio/TV-Fernempfang von Peter Schwarz

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