Das neue DX-Tagebuch

Hallo DX-Freunde und Radiofans,
in diesem BLOG werde ich künftig meine DX-Aktivitäten dokumentieren.
Bei Überreichweiten werden hier aktuelle LOGS erscheinen aus allen Frequenzbereichen, die ich bearbeite (derzeit UKW, MW, TV analog und digital). Ausserdem aktuelle Beobachtungen auf den Frequenzbändern und aus der Radioszene sowie Bandscans.

DX-FAQ
Für alle, die sich auf diese Seite verirren und die mit "DX" und den ganzen Fachbegriffen nix anfangen können

Was bedeutet DX?
DX steht für Distant & Unknown (X), also für eine ferne und zunächst unbekannte Station, die man empfängt. Der Begriff ist gebräuchlich für alle aussergewöhnlichen Empfänge und Funkverbindungen.

* Was ist ein LOG?*
Ein LOGBUCH gibt es in verschiendenen Bereichen des Lebens, bekannt ist es z.B. aus der Schiffahrt. Der DXer, also der Fernempfangsspezialist führt in der Regel ebenfalls ein Logbuch. Es ist im Prinzip einfach die Auflistung aller empfangenen Sender. Also quasi die Dokumentation der Erfolge, die ihm das Hobby bietet, ähnlich wie ein Ornithologe seine beobachteten und bestimmten Vögel auflistet. Der LOG wird in der Regel verzeichnet mit Sendername, Senderstandort, Sendeleistung, Entfernung zum Sender, Programmdetails (als Nachweis), evtl. RDS-Code und einer Bewertung des Empfanges nach dem SINPO-Code. Da dieser Code eigentlich nur bei Kurz- und bedingt bei Mittelwellenempfängen sinnvoll ist, beschränke ich mich bei UKW/TV-Empfängen auf die Angabe des O-Wertes auf einer Skala von 1-5. 5 bedeutet ausgezeichneter Empfang, 1 heisst "Signal unlesbar" und kommt daher in der Realität so gut wie nie vor.

* Was ist ein Bandscan?*
In einem Bandscan werden alle an einem bestimmten Ort ständig empfangbaren Sender eines Frequenzbandes aufgelistet. Der DXer verfügt in der Regel über einen ausführlichen Bandscan von seinem Wohnort, zudem fertigt er gerne solche Scans mit unterschiedlichstem Zeit- und Geräteaufwand bei Hobbytreffen, an Urlaubsorten oder mobil im Gelände durch. In letzteren Fällen ist nicht immer eindeutig zu bewerten, ob alle Empfänge dort dauerhaft möglich sind. Der Bandscan sieht normalerweise genauso aus wie die LOGLISTE, nur dass hier die Sender nicht nach Empfangszeitpunkt geordnet werden, sondern nach Frequenzen aufwärts sortiert.

Was sind überhaupt Überreichweiten?
Funkwellen unterliegen bei ihrer Ausbreitung bestimmten physikalischen Gesetzen, deren nähere Erläuterung den Rahmen dieses BLOGS sprengen würde. Die Ausbreitungsbedingungen sind allerdings nicht immer konstant. Sie sind von vielen Faktoren, z.B. auch von der Wellenlänge (der Frequenz) abhängig. Im UKW-Bereich, dem in unseren Breiten am häufigsten genutzten Bereich für den Rundfunkempfang, spricht man von einer "quasioptischen" Ausbreitung. Das heisst, an allen Punkten, die von der Sendeantenne aus sichtbar sind, ist auch ein Empfang möglich. Darüberhinaus werden die Wellen auch an Bergen, Hügeln, Häusern etc. reflektiert, wobei sich der quasioptische Horizont erweitert. Ebenso folgen sie auch in geringem Maße der Erdkrümmung. Dagegen werden solch kurze Wellen (Ultrakurzwellen) aber nicht mehr an der Ionosphäre reflektiert und zur Erde zurückgeworfen, wie es bspsw. im Kurzwellenbereich stattfindet. So zumindest der Regelfall.

Es gibt aber immer wieder Situationen, in denen die Radiowellen doch auch im UKW-Bereich wieder zur Erde zurückgeworfen werden. Dies kann in der oberen Athmosphäre geschehen bei bestimmten Witterungslagen (in der Troposphäre). Dann spricht man von troposphärischen Überreichweiten Diese Überreichweiten treten meist bei einer stabilen Schichtung der Athmosphäre auf, besonders gerne bei Inversionen (wenn es also in der Höhe wärmer ist als am Boden) oder bei Feuchtesprüngen. Man kann sich die Brechung der Wellen dann ähnlich vorstellen, wie die Brechung des Lichts im Wasser (plötzlicher Wechsel der Dichte). Diese Art der Überreichweiten tritt bei uns besonders häufig im Herbst und im Frühwinter auf. Dann sind oft über längere Zeiträume, im Extremfall tagelang Radiosender aus einer Entfernung von bis zu 800km (übers Festland) bzw. auch über 1000km (über See) zu hören, oft in einwandfreier Qualität. Der Empfang der ortsüblichen Sender kann dann durchaus auch gestört sein. Ein Phänomen, das früher besonders im TV-Bereich für den Normalbürger ärgerlich war.

Im Sommerhalbjahr kommt es auch immer wieder vor, dass sich in grösseren Höhen, in der Ionosphäre, temporär eine Schicht bildet, an der die Radiowellen reflektiert werden. Dann spricht man von ionosphärischen Überreichweiten bzw. kurz und bündig von "Sporadic E". Dann wird es noch toller, denn dann sind Sender empfangbar aus einer Entfernung von mehreren tausend Kilometern. Dann erklingen Töne aus Spanien, Portugal, der Türkei, Griechenland, Italien, Nordafrika, Russland oder Skanidnavien aus dem UKW-Radio. Dies allerdings oft nur für sehr kurze Zeit und mit einem hohen Schwund. D.h. die Sender kommen und gehen, dieses Spielchen kann oft einige Stunden anhalten, dann abbrechen, um dann plötzlich wieder zu kommen. Da die Hintergründe für dieses Phänomen noch nicht geklärt sind, können Sporadic-E-Überreichweiten noch nicht vorhergesagt werden, der DXer wird von ihnen also auch überrascht. Es empfiehlt sich also, im Sommerhalbjahr "auf der Hut" zu sein, z.B. eine freie Frequenz zu beobachten, damit man bemerkt, wenn es los geht. Ein Zusammenhang mit Gewitterzellen wird vermutet, kann aber bislang nicht wissenschaftlich bewiesen werden.


Alle Bandscans und LOGS des Autors sind auch öffentlich einsehbar bei http://www.fmlist.de
Der besseren Übersicht halber und damit sie für alle zugänglich sind, werden sie aber auch künftig hier dokumentiert.
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DX Tagebuch

LOGS, Bandscans, Nachrichten und Beobachtungen rund um Radio/TV-Fernempfang von Peter Schwarz

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